malen nach zahlen – 2010

300 x 250 x 400 cm
Vitrous China, Lack auf Wasserbasis, Beamer, Leinwand

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Die Vorlage erinnert an die typischen „Malen nach Zahlen-Motive“ und wird auf die Wand projiziert. Die Übereinstimmung der Zahlen auf den Kugeln mit den Zahlen auf der Projektion lässt darauf schließen, dass diese zusammengehören. Die Umstände machen es allerdings unmöglich, die Malvorlage „richtig“ auszumalen.

Die Farbe kann nur durch Werfen von Keramikkugeln aufgetragen werden. Zielgenaues Treffen stellt eine Herausforderung dar, denn es entstehen lediglich Spritzer mit kreisförmig angeordneten Klecksen, die langsam abrinnen und Reste von Keramik beinhalten. Die Keramik reagiert mit der typischen Eigenschaft des Zerspringens beim Aufprall und der damit verbundenen Geräuschkulisse. Die in Farbe getränkten Scherben landen auf dem Boden.

Die Betrachter/Innen sind aufgefordert, das stupi-de Ausmalen durch aktionsgeladenes Werfen zu ersetzen.

„Es wäre zu einfach gewesen, grauenhafte Kunst hinzustellen. In dieser Schau existiert das Hässliche, mit dem Schönen verbrüdert – etwa das Projekt „Malen nach Zahlen“ von Rebecca Paterno. Sie wirft eine komplizierte Malvorlage (Einhorn vor Sonnenuntergang) an die Wand. In einiger Entfernung liegen nummerierte, mit Farbe gefüllte Keramikkugeln, die in die vorgesehenen Vorlagefelder zu werfen sind. Der schöne Plan scheitert, weil kein Mensch so gut zielt oder trifft und die Farbe unkontrolliert detoniert.“

Peter Grubmüller,
Oberösterreichische Nachrichten, Oktober 2010

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